Neulich im Seminar „Alles im Griff“: Eine Teilnehmerin klagt über zu viele Störungen. Kollegen würden sie ständig unterbrechen, sie von der Arbeit abhalten, sie käme gefühlt zu nichts.
Das ist in vielen Büros mittlerweile der ganz normale Wahnsinn – andere Teilnehmerinnen kannten das auch – aber gut ist das nicht.
Meine Empfehlung an die Kollegin im Seminar: Nehmen Sie sich im Laufe des Tages eine mindestens zweistündige Auszeit von den Kollegen und hängen Sie ein „Bitte-nicht-stören-Schild“ an Ihre Bürotür. Wenn Sie keine Tür haben, befestigen Sie das Schild am Fenster.
Es entstand eine kleine Diskussion um die Frage, ob man so etwas als Assistentin darf? Die Lager waren und blieben gespalten, was sicher auch an den unterschiedlichen Unternehmenskulturen und Positionen der Teilnehmerinnen lag.
Also: Kann man als Assistentin ein „Bitte-nicht-stören-Schild“ aufhängen? Grundsätzlich ja. Sprechen Sie vorher mit Ihrem Chef darüber und lassen Sie sich die Aktion absegnen. Erläutern Sie ihm, dass Sie durch die vielen Unterbrechungen der Kollegen mit einigen Aufgaben immer wieder von vorn beginnen und es Zeit braucht, sich nach jeder Störung wieder einzudenken. Außerdem werden Sie so aus der Konzentration gerissen, dass Sie womöglich Fehler machen, die Ihnen sonst nicht unterlaufen wären.
Meine Empfehlung: Wenn Sie das tun, müssen Sie nur noch eine Kleinigkeit lernen: Wenn ein Kollege trotz des Schilds fragt „Störe ich?“ antworten Sie mit „ja“.
Viel Freude beim Ausprobieren und konzentrierten Arbeiten.
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