Ich habe meinen Mantel im Flugzeug liegen lassen. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist: Ich merke es noch im Bus, der mich zum Terminal bringt und kann sofort etwas unternehmen. Doch dass mit diesem unangenehmen Ereignis neben den organisatorischen Herausforderungen auch gleich mehrere kommunikative verbunden sein würden, damit hätte ich nicht gerechnet. Lesen Sie hier mehr dazu:
Souverän und gelassen bleiben
Ich bin selten sprachlos. Mir fällt eigentlich immer etwas ein, wenn mir jemand dumm kommt. „Sie hören mir nicht zu“, sagt die Frau am Flughafen in Tegel, der ich erzähle, dass mein Mantel in dem Flugzeug liegt, aus dem ich vor 10 Minuten ausgestiegen bin. Ich dachte, ich sei mit dem hoffentlich vorübergehenden Verlust meines Mantels genug gestraft. Nein, da sitzt jetzt auch noch ein unverschämtes Wesen, das mich in meinem Elend anpampt und meine Verzweiflung nicht versteht. Immerhin stehe ich bei zwei Grad in Berlin ohne Mantel. Eine andere Jacke habe ich nicht dabei.
Schlecht nur: Ich kann ihr nicht sagen, was ich von ihr halte. Ich brauche sie noch. Sie muss mir sagen, wie ich das gute Stück zurückbekomme. Ich bleibe friedlich und sage lediglich „Ich höre Ihnen nicht zu. Aha.“ Damit kanalisiere ich meine Wut und meine Verzweiflung ein wenig. Auch im Nachhinein fällt mir nichts besseres ein.
Vielleicht habe ich ja neue Ideen, bis wir uns in einem meiner Kommunikationsseminare sehen.