Benimm-Trainer A. Schmidt rät: nicht gleich vorwurfsvoll werden. So steht es in der Süddeutschen Zeitung. Dann bin ich mal gespannt, was Herr Schmidt zu sagen hat.

„Sie haben keine Maske auf“ würde er nicht sagen, das sei vorwurfsvoll. „Warum tragen Sie keine Maske?“ ist seine Empfehlung.

Ich „beleuchte“ die Empfehlungen mal unter verschiedenen Aspekten und gebe Ihnen Beispiele, damit Sie sich selbst ein Urteil bilden können.

Beispiel 1

Der Reißverschluss an meiner Aktentasche ist schon mal geöffnet, während ich durch ein Bahnhofviertel zum Zug schlendere. Das ist nicht sehr schlau von mir.

„Der Reißverschluss an Ihrer Tasche ist geöffnet“, sagen Passanten dann schon mal zu mir. „Danke, sehr aufmerksam; und danke für Ihre Sorge“, sage ich dann. Ich finde das nett. Ich finde das auch nicht vorwurfsvoll. Es ist eine Feststellung. Ich kann darauf reagieren, wie ich möchte. Vorgeführt fühle ich mich nicht.

Würde ich gefragt „Warum ist der Reißverschluss geöffnet?“ würde ich genötigt, einem fremden Menschen eine Erklärung über mein Verhalten zu geben. Meine Antwort müsste lauten, wenn ich ehrlich bin „Weil ich das schon mal vergesse“, oder gar „Weil ich mitunter dusselig bin“. „Warum“ finde ich als Frage fast immer unpassend, weil es das Gegenüber in eine unnötige Erklärungsnot bringt.

Beispiel 2

Angenommen, ich hätte eine Laufmasche in der Strumpfhose. 

„Sie haben eine Laufmasche“ ist eine Feststellung und kein Vorwurf. Finde ich. „Danke, dass Sie mir das sagen“, wäre meine Antwort. „Warum haben Sie eine Laufmasche in der Strumpfhose?“ wäre eine dumme Frage, oder?

Beispiel 3

Stellen Sie sich vor, Sie haben den Reißverschluss an Ihrer Hose geöffnet und jemand fragt Sie „Warum haben Sie den Reißverschluss geöffnet?“, dann wäre das sehr unpassend. Hingegen „Ihr Reißverschluss ist geöffnet“ ist wiederum eine Feststellung und kein Vorwurf. Sie können sich bedanken und den Reißverschluss schließen.

Aussagen sind keine Vorwürfe

Wie ich es drehe und wende: Ich kann mir keinen Reim darauf machen, wie der Benimm-Trainer auf die Idee kommt, dass eine Aussage, eine Feststellung ein Vorwurf ist.

„Warum-Fragen“ hingegen kommen schon bei Kindern nicht gut an. Sie führen dazu, dass die Kleinen sich Ausreden einfallen lassen, sich ertappt fühlen; und das meist bei einer dummen Handlung.

Meine zwei Ideen, wie Sie Menschen, die ihre Mund-Nase-Maske nicht oder nicht richtig tragen, höflich darauf aufmerksam machen

Erst neulich saß ich im Zug und ärgerte mich darüber, dass jemand die Maske unterhalb der Nase trug. Damit ist die Maske wirkungslos und lediglich ein wenig vorteilhaftes Accessoire.

Idee Nummer 1

„Entschuldigen Sie bitte. Wenn Sie die Maske halbherzig unter der Nase tragen, ist niemandem geholfen.“ 

Seine Antwort: „Ja, die rutscht immer runter.“

„Dieses Schicksal teilen wir alle“, entgegnete ich und mein Gegenüber zog seine Maske hoch.

Im Zug tragen Menschen mitunter keine Maske. Auch dann ist es möglich, sie darauf hinzuweisen.

Tipp Nummer 2

„Hier im Zug gibt es eine Maskenpflicht.“

Ende der Durchsage. Das reicht. Niemand hat bisher negativ darauf reagiert; und seien Sie versichert, ich habe das schon öfter gesagt.

Es ist gar nicht so schwierig, solche Dinge anzusprechen. Und es gibt nicht sofort eine Eskalation geschweige denn eins auf die Nase. Die Menschen ziehen einfach ihre Maske auf.

Maskenverweigerer erreichen Sie nicht mit meinen Formulierungstipps und ganz sicher auch nicht mit „Warum“.

Ich wünsche Ihnen einen angenehmen, konfliktfreien Umgang mit Ihren Mitmenschen!

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