Gestern im Obi: „Entschuldigen Sie bitte, wo liegen die Batterien?“
Sie: „Nach dem Eingang der erste Gang, links.“
Im ersten Gang links liegen keine Batterien. Das stellen mein Mann und ich gemeinsam fest.
„Entschuldigen Sie bitte. Wir finden die Batterien dort nicht, im ersten Gang nach dem Eingang links.“
Sie – zeigt mit dem Finger auf ein großes Schild: „Ich habe nicht gesagt „Der erste Gang, sondern Gang 1.“
Mein Mann: „Das haben Sie nicht.“
Sie: „Sie haben doch gar nicht gehört, was ich zu Ihrer Frau gesagt habe.“
Eskalation droht; mein Mann und ich beginnen, uns zu ärgern. Ich merke, dass ich meine negativen Gefühle nur schwer unter Kontrolle halten kann. Selbst wegen dieser Kleinigkeit, würde ich die Mitarbeiterin jetzt gern beschimpfen, dass sie uns sinnlos durch den Baumarkt schickt und sich dann auch noch mit uns anlegt. Im Baumarkt ist es heiß, ich schwitze unter meiner Maske. Die Umstände für Frustration und Stress sind optimal!
Ich schaffe noch ein „Ich glaube, es bringt Ihnen nichts, wenn Sie aus diesem Gespräch als Siegerin hervorgehen wollen.“
Die Batterien lagen dann in Gang 1, RECHTS.
Die Energieräuber sind immer schon da
Die Mitarbeiterin im Baumarkt war mein Energieräuber an diesem Tag. Selbst schuld, habe ich danach gedacht. Mit ein wenig mehr Einfühlungsvermögen wäre mir klar geworden, dass die junge Frau schon den ganzen Tag bei gefühlt 30 Grad unter der Maske atmet und ihre Nerven schon länger blank lagen. Ich weiß „eigentlich“, wie ich meinen Ködern widerstehe und keine Energie an andere Menschen verliere; das klappt nicht immer, aber immer öfter.
Ich-Botschaften senden – so heißt es immer
Das haben Sie sicher auch schon gehört und/oder gelesen: Senden Sie Ich-Botschaften, wenn Sie schwierige Themen ansprechen möchten. Das hätte sich gestern so angehört: „Ich bin frustriert, dass ich die Batterien nicht finde. Ich hatte verstanden „Der erste Gang links“ und dort sind sie nicht.“
Wenn die junge Frau wieder gesagt hätte „Das habe ich nicht gesagt“, hätte ich sagen müssen „Ah, das hatte ich anders verstanden.“ Und gut wäre es gewesen.
Da die Energieräuber immer schon da sind und an jeder Ecke lauern, ist es wichtig, dass wir Techniken abrufen können, um ihnen zu entgehen. Sie sehen: Rein theoretisch kann ich das schon. Und sehr häufig auch tatsächlich.
Herausfordernden Charakteren gelassen begegnen
Einigen herausfordernden Charakteren begegnen Sie täglich: Der Chef, der durch und durch Perfektionist ist; der Kollege, der schnell aufbraust und fast schon als Choleriker durchgeht; die Kollegin mit Kontrollzwang. Und: Sie können sich Ihre Kollegen nicht aussuchen. Sie brauchen Techniken, um Ihre negativen Gefühle zu neutralisieren. Das geht. Und es ist nicht einfach, finde ich.
Schluss mit Ärgern
Wenn Sie Schluss machen möchten mit Ärgern, dann braucht es ein wenig Inspiration und einen anderen Blick auf die täglichen Herausforderungen. Ihre Arbeitsbelastung ist ausreichend erheblich, so dass Sie es sich nicht leisten können, Ihre kostbare Energie den Pedanten, Cholerikern, Perfektionisten und anderen herausfordernden Charakteren dieser Welt zu schenken.
Erfahren Sie in meinem Webinar „Psychologie für die Assistenz“, wie Sie Ihre eigene Resilienz aktivieren und in herausfordernden Situationen ganz bei sich bleiben.
Das nächste Training findet am 28. Juni 2021 statt.
Alle Details zu diesem Online-Training lesen Sie hier: https://www.claudia-marbach.de/webinare/psychologie-fuer-die-assistenz.html